Mittwoch, 17. Dezember 2014

Der Winter

Ausschnitt aud: Winter von Wenceslaus Hollar, 1643
(Quelle)
Das hat schon fast Tradition, dass wir uns im Dezember mit einem "weihnachtlichen" Thema befassen. Allerdings wird es immer schwieriger noch etwas Neues zu finden. Diesmal half mir der Hinweis auf einen Film über das Kunsthistorische Museum in Wien (3Sat).
I
Dort hängt "das erste bekannte Großgemälde mit Schnee" und damit war das Thema klar. (Dass es das erste Gemälde mit Schnee ist behauptet Wikipedia, aber ich erinnere hier an den Adlerturm in Trient, wo die Damen und Herren eine Schneeballschlacht machen).

Es handelt sich um
Pieter Brueghel d. Ä., Die Jäger im Schnee, 1565

Erinnert sei in diesem Zusammenhang, dass von ca. 1500 bis in das 19. Jahrhundert hinein die sogenannte "kleine Eiszeit" herrschte. Vielleicht ist so besser zu verstehen, dass mit der Landschaftsmalerei der frühen Neuzeit auch die Winterbilder beliebt wurden.

Mittwoch, 26. November 2014

Die Sixtinische Kapelle in 3D

Die Vatikanischen Museen bestehen aus einer riesigen Sammlung. Wie umfangreich sie sind, kann man auf dieser Grafik erahnen. Auch die berühmte Sixtinische Kapelle gehört dazu, deren Deckengewölbe und Rückwand von Michelangelo ausgemalt wurde. (Auf der Grafik ist sie unten rechts zu finden).

Michelangelo, Judith bedeckt das Haupt des
Holofernes, das ihre Dienerin auf einem
Tablet trägt, mit einem Tuch
(Bildquelle http://www.zeno.org
- Contumax GmbH & Co. KG
 gemeinfrei)
Mit Hilfe von Java lässt sich die Sixtina virtuell betreten und das schönste dabei ist, dass sie ganz leer ist und man ganz allein und mit soviel Zeit, wie man will, die Bilder betrachten kann. Wenn man auf die linke Maustast klickt und den Zeiger dann - langsam, sehr langsam sonst wird man schwindelig - bewegt, kann man sich in diesem Raum virtuell umschauen und die Bilder dabei noch (links unten mit + und - oder scrollen) vergrößern oder verkleinern.

Wir haben mit den beiden Zwickeln über dem großen Fresko des Jüngsten Gerichts (Rückwand hinter dem Altar) angefangen und uns als erstes die beiden Szenen links: Bestrafung des Haman und rechts Die Eherne Schlange
angesehen. Den biblischen Hintergrund findet man auf den beiden obigen Links beschrieben.

Dienstag, 28. Oktober 2014

Jeff Koons

Vom 27.Juni bis zum 19.Oktober lief im Withney Museum of American Art in New York die erste Retrospektive über das Gesamtwerk von Jeff Koons ("JEFF KOONS: A RETROSPECTIVE", die Ausstellung wird vom 26. November 2014 bis zum 27. April 2015 in der Galerie 1 des Centre Pompidou in Paris gezeigt). Grund genug sich zuerst mit dem Withney Museum zu befassen, denn es hat eine interessante Geschichte: Die Bildhauerin Gertrude Vanderbilt Whitney - von Haus aus mit viel Geld gesegnet - begann Anfang des 20. Jahrhunderts sich immer mehr für die Kunst ihrer Zeitgenossen zu interessieren, nachdem sie selbst in Paris bei Auguste Rodin gelernt hatte. Sie kaufte ihre Werke an und stellte sie aus. 1929 bot sie ihre Sammlung dem Metropolitan Museum of Art an, aber die Kuratoren dort wollten die Bilder nicht haben. Kurzerhand gründete sie ihr eigenes Museum, das nur der amerikanischen Kunst gewidmet war.

Dienstag, 9. September 2014

Die Fresken im Adlerturm - Trient


Der Januar, Zyklus der Monate von 
Meister Wenzelslaus im Adlerturm 
vonTrient. Bildquelle Wikipedia 
(gemeinfrei, Lizenz s.u.)
Trient besitzt mit dem Castello de Buonconsiglio eine großartige Burganlage. Im Kern stammt das Ensemble aus mehreren Bauwerken aus der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts. Bischof Georg von Liechtenstein (1390-1419) ließ die Burg umbauen und in eine Residenz verwandeln. Er gab auch den Auftrag für den Adlerturm (Torre dell’Aquila), dessen Inneres er mit Freskos ausmalen ließ, die die Monate des Jahres darstellen und heute als ein Meisterwerk der internationalen Gotik am Ende des 14. Jahrhunderts gelten.

Das Schaubild des Kastells zeigt gut, wo der Adlerturm liegt. Wenn man die einzelnen Bereiche anklickt, erfährt man noch mehr über das Bauwerk. 

Wir haben uns ausführlich mit den Fresken im Adlerturm beschäftigt. Den Zyklus der Monate kann man am besten über die Bilder auf Wikipedia anschauen. Dort wird auch ihre Geschichte näher beleuchtet.

Wir haben mit dem Januar angefangen (und dafür nicht den neuen Bildbetrachter von Wikipedia, sondern die alte Form der Darstellung gewählt, weil man damit die Bilder besser vergrößern kann). Natürlich fasziniert es zu sehen, wie die adeligen Damen und Herren sich eine Schneeballschlacht liefern, während ihre Diener mit Jagdhunden durch den Schnee stampfen. Übrigens kann man hier noch Links zu weiteren mittelalterlichen Schneebällen finden. 

Das Prinzip, dass zum einen die Vergnügungen des Adels und zum anderen die mühsame Landarbeit dargestellt wird, zieht sich durch alle Bilder dieses Zyklus. Zum Thema "Monatsbilder" gibt es übrigens mal wieder auf Wikipedia einen interessanten Artikel zu lesen.

Die übrigen Bilder sind der Februar; der März ist durch einen Brand verloren gegangen, daher folgt darauf schon der April; dann MaiJuniJuliAugustSeptemberOktoberNovemberDezember.
Wir haben es nur bis zum Juli geschafft, weil wir beim Juni so lange über den Mann im rosa Kleid an der Seite des Mönchs geredet haben. Er sieht aber auch aus wie eine Frau mit Bart und Busen!

Deswegen sind wir auch kaum noch zu dem Vergleich der Monatsarbeiten auf den Freskos mit denen auf dem faltbaren Taschenkalender mit Sonnenlichtstunden (um 1400) gekommen. Und es gibt noch viel mehr auf diesen Bildern zu erforschen.

Sonntag, 6. Juli 2014

Streetart - ein Nachtrag

JR, The wrinkles of the city. Dieses Bild befindet
 sich - unschwer zu erkennen - in Berlin
(Foto Leisner 2014) 
Auf Facebook hat Marlit geschrieben, "StreetArt?? Doch nicht wirklich!".

Da hab ich gesehen, dass der Link vom letzten Post , den ich auf Facebook und in Google+ veröffentlicht habe, nur den Posttitel und das Bild zeigt. Das Bild hab ich in den Blog gestellt, weil ich kein anderes Straßenbild habe und keine Bilder von fremden Leuten verwenden will.

Marlit hat natürlich recht, bei meinem Bild im letzten Post stellt sich gleich die Frage nach dem Unterschied zwischen Straßenkunst und Straßengeschmiere, oder?

Sie hat dann meinen Post kommeniert mit dem Hinweis auf die Ausstellung "Unframed Baden-Baden" mit Bildern von JR, von der mir auch Karl schon einen Flyer zugeschickt hatte. Auf der Website von JR sind Bilder dieser Ausstellung zu sehen, die sich mit der Beziehung zwischen Deutschland und Frankreich befasst. Was mir besonders gut gefällt, unter dem Stichwort "Videos" finden sich auch eine ganze Reihe von Filmen mit JR an verschiedenen Ecken der Welt. Der erste Film gleich zeigt ein Projekt in Havanna, wo er Fotos von Gesichtern alter Menschen auf die Wände gebracht hat.

Und gerade war ich in Berlin und habe ich JR an einer Wand wiedergefunden mit einem Bild der Reihe "The wrinkles of the city".

Freitag, 4. Juli 2014

Google Streetart Projekt

Hamburg. Rosenhofstraße (Foto Leisner 2014)
Google hat ein ganz neues Projekt vorgestellt. Es geht darum Streetart zu dokumentieren und damit etwas, was eigentlich nicht für die Ewigkeit bestimmt ist, wenigstens in seinem Abbild länger zu erhalten, als es vor Ort meistens möglich ist.

Wir haben die Projektseite gemeinsam aufgerufen. Auf der Seite kann man zu den einzelnen Abschnitten herunterscrollen. Nach dem bewegten "Intro" mit dem Titel "Street Art Projekt" kommt man zu einer interaktiven Landkarte (Kartografieren Sie Wände). Allerdings hatte ich damit kein richtiges Glück. Man kann auf die roten Zahlen tippen und dann sollen sich wohl die jeweiligen Abbildung zusammen mit dem jeweiligen Stadtplan öffnen. Aber bei mir wollten sie das gerade mal nicht, wahrscheinlich ist mein Computer zu lahm.

Der nächste Abschnitt heißt dann "Treten Sie ein".

Übrigens haben alle Abschnitte auch ihre eigenen Links, man kann sie also auch einzeln aufrufen, kommt dann aber immer auf den jeweiligen Bereich der großen "scrollbaren" Seite.

Hier wird man mit dem neuesten Werk des Künstlers Phlegm bekannt gemacht: Das Bestiarium, das man, wie von Google Street View bekannt, mit der Maus über das Klicken auf die Pfeilsymbole besichten kann. Will man erstmal nur die Bilder sehen, weil der "Art view" einen zu sehr verwirrt, so kann man auch die Seite der Galerie aufrufen, in der dieses Kunstwerk im März ausgestellt war, oder auf diese Seite gehen.

Dienstag, 3. Juni 2014

KASIMIR MALEWITSCH und die russische Avantgarde

Diese Ausstellung ist vom 8. März bis 22. Juni 2014 in der Bundeskunsthalle in Bonn zu sehen. Im Begleittext heißt es, dass Kasimir Malewitsch (1879–1935) "zu den prägendsten Künstlerpersönlichkeiten des 20. Jahrhunderts gehört" und "vor allem als Begründer des Suprematismus – der reinen gegenstandslosen Kunst – bekannt" ist, wobei "sein künstlerisches Gesamtwerk" in das Spannungsfeld "zwischen den beiden Polen Abstraktion und Figuration, zwischen einer universalen Idee vom Menschsein und dem erklärten Willen, mit künstlerischen Mitteln eine neue Welt zu gestalten" eingeordnet wird. Über 300 Werken aus den Bereichen Malerei, Grafik und Skulptur sind zu sehen. Sie zeigen ein sehr vielfältiges Œuvre. Mehr über den Künstler erfährt man wie immer bei Wikipedia. Über die Ausstellung gibt es hier einen interessanten Artikel.

Wie unterschiedlich seine Werke sind haben wir uns selbst angesehen. Dafür ist die chronologische Abfolge sinnvoll. Also steht hier am Anfang das noch ganz impressionistische Bild

Frau mit Zeitung auf dem Schoß 1904


Dienstag, 13. Mai 2014

Kunstsurfen im Seniorenratgeber

Demnächst wird "Kunstsurfen" deutschlandweit bekannt! Ob das nun gut ist oder doch nicht so gut, kann ich noch gar nicht einschätzen.

Der Seniorenratgeber (Auflage von rund 1,8 Millionen) ist auf die Preisverleihung des Wettbewerbs "Wir zeigen es euch" im letzten Jahr aufmerksam geworden. So wurde ich gefragt, ob man darüber und über meine werte Person etwas in der kleinen Rubrik "Mein Anfang" berichten dürfe. Ich war geschmeichelt, obwohl das Kunstsurfen natürlich nicht so richtig als "Mein Anfang" anzusehen ist. Aber das kriegt der Redakteur sicher schon hin. Er hat mich telefonisch interviewt und am letzten Freitag war Fototermin in der Hamburger Kunsthalle.

Fotograf Ronald Frommann in Aktion in der
Kunsthalle Hamburg neben einem Werk von
Wilhem Lehmbruck (1881 – 1919)
(Foto Leisner)
Die Zeitschrift will selbstverständlich ein aussagekräftiges Foto. Dafür hat sie den Profifotograf Ronald Frommann verpflichtet. Natürlich kann so ein Foto nicht viel mit dem Kunstsurfen zu tun haben. Kann man schlecht optisch vermarkten, wenn da Senioren überall in Deutschland am Computer sitzen ;-). Also soll ich vor Kunst erscheinen. Die Kunsthalle hat uns freundlicherweise erlaubt in ihren Räumen zu fotografieren. Die Bilder und Plastiken im Hintergrund dürfen natürlich keinem Urheberrecht mehr unterliegen. Also: Ich vor einer Plastik von Wilhelm Lehmbruck - nein, nicht die auf diesem Bild sondern die daneben; weil, vielleicht ist die Nackte zu nackt für den Seniorenratgeber? Sind heutige Senioren so "geschamig"? Es folgte eine lebhafte Diskussion mit einer netten Besucherin, die dazu noch ein paar Styling-Tipps gibt.

Oder vielleicht doch lieber noch ein Foto vor dem Friedhofsbild "Glaubenstrost im Schmerz" von Segantini, das im Nachbarraum mein Lieblingsbild ist? Zum Glück steht dort eine Bank und ich kann mich hinsetzen, während Herr Frommann seine Geräte neu ausrichtet - Stative mit Lichtquellen, Stativ mit Fotoapparat, Fototaschen, Stativhüllen, Koffer!

Gegenüber hängt der riesige Historien"schinken" von Hans Makart "Einzug Kaiser Karls V. in Antwerpen". Das interessanteste Foto entstand davor. Es vermischt drei Bildebenen: das Gemälde von Makart, vor den gemalten Frauen meine reale weibliche Gestalt und vor meinem Kopf mein virtuell aufgezeichnetes Gesicht auf dem iPad. Mir gefällt die Idee auf diese Weise Vergangenheit, Gegenwart und zukünftige Vergangenheit zu visulasieren!

Jetzt bin ich erst einmal gespannt, welches Bild von den vielen Aufnahmen, die am Freitag gemacht worden sind, für den Seniorenratgeber ausgesucht wird.

Freitag, 2. Mai 2014

"Beweis" - Werke von Ai Weiwei in Berlin

Sonnenblumensamen (Foto Leisner)
Im Berliner Martin Gropius-Bau ist vom 3. April bis 7. Juli 2014 die Ausstellung „Evidence“ mit Werken des Künstlers Ai Weiwei zu sehen.

Grund genug sich eine Stunde lang mit diesem chinesischen Künstler zu beschäftigen, der schon oft in Deutschland ausgestellt hat. Seine offizille Website ist: http://aiweiwei.com/ aber natürlich gibt es auch wieder auf Wikipedia eine ausführlichen Artikel, um sich über ihn zu informieren, oder man schaut sich diesen englischen Ausstellungsbericht an.

Wir haben nicht nur Bilder von der neuen Ausstellung angesehen, sondern auch frühere Werke: und zwar als erstes Bilder von der Installation Template. 

Sie war zum ersten Mal auf der Documenta 2007 zu sehen: Man kann die Installation noch im Atelier sehen; dann im Freien in Kassel aufgestellt ist; zwei Bilder zeigen sie, als der Wind sie auf der Documenta umgeweht hat. Ai Weiwei hat dann das so veränderte Werk 2009 in London ausgestellt. Dass dieses Werk aus Türen und Fenstern alter chinesischer Häuser besteht, sieht man natürlich nur, wenn man solche schön geschnitzten Türen aus seiner Heimat kennt.
Zum Weiterlesen - auch dazu,warum ich mein Bild von Sonnenblumensamen hier eingestellt habe - unten klicken

Montag, 14. April 2014

Die Dame mit dem Einhorn - Bildteppiche des Mittealters

Der Ausgangspunkt zu diesem Gespräch über Kunstwerke war dieser Tweet (Samstag nachts, als ich nicht schlafen konnte). Das Bild erinnerte mich sofort an die Zeit, als ich an meiner Doktorarbeit über einen mittelalterlichen Bildteppich saß, und das Wort Millefleur fiel mir ein, bei google suchen und da war die Dame ja! Deshalb also diesmal hier:

Die Bildteppichfolge der "Dame mit dem Einhorn".

Das Einhorn über dem Eingang zur Einhornapothke in Husum
Sie hängt in dem Musée de Cluny - Musée national du Moyen Âge, in dem natürlich noch viel mehr Kunstwerke aus dem Mittelalter zu sehen sind und das als Gebäude selbst eine interessante Geschichte hat. Über das Bild von dem Raum, in dem die Teppichfolge bis 2013 hing (sie wurde bis Ende 2013 restauriert und danach neu aufgehängt), kann man sich auch gut eine Vorstellung von der Größe dieser gewirkten Wandbehänge machen. 

Mittwoch, 19. März 2014

Esprit Montmartre - Die Bohème in Paris um 1900

Théophile-Alexandre Steinlen,
Le chat noir, 1896
Diesen Titel trägt eine Ausstellung in der Frankfurter Schirn, die noch bis zum 1. Juni 2014 zu sehen ist.(Zur Frage der Schirn oder die Schirn haben wir inzwischen auch Aufklärung erhalten, es heißt die Schirn!) Sie widmet sich dem Pariser Stadtviertel, das am Ende des 19. Jahrhundert laut Aussage zeitgenössischer Kritiker "einem riesigen Atelier" ähnelte und bedeutende Künstler wie Edgar Degas, Pablo Picasso, Henri de Toulouse-Lautrec oder Vincent van Gogh beherbergte. 
Die Ausstellung deckt die Zeit ab von Jahr 1886, als Van Gogh nach Paris kam, und bis zum Jahr 1914, als der Erste Weltkrieg begann und Künstler wie Picasso und Van Dongen das Viertel verließen. Gezeigt werden laut Ankündigung "einprägsame Bilder einer Zeit, die schonungslos die Kehrseiten der schillernden Belle Époque vor Augen führte". Denn neben den Künstlern, die sich hier sozusagen zu Außenseitern der bürgerlichen Gesellschaft machten, wohnten die echten Außenseiter, die „kleinen Leute“, Tänzerinnen und Prostituierte, Straßenhändler, Bettler und Diebe.  Der Name "Boheme" stammt übrigens von dem Roman von Henry Murgers „Scènes de la vie de Bohème“ (1847–1849).


Mittwoch, 15. Januar 2014

Surrealisten vor dem Surrealismus

Die Austellung Surrealists before Surrealism: Fantasy and the fantastic in prints, drawings and photography October 4, 2013 – January 12, 2014 ist gerade in Madrid zu Ende gegangen.

Wikipedia bietet sich immer an um zu erfahren, was mit dem Surrealismus gemeint ist. In Kurzform war es eine literarische und künstlerische Bewegung ab 1920 in Paris, die das Unwirkliche und Traumhafte sowie die Tiefen des Unbewussten erforschen wollte und damit das Phantastische und Absurde bewusst und mit voller Absicht in Literatur und Kunst einführte.

Die Ausstellungsseite zeigt einige Beispiel, denen wir uns eine Auswahl näher angeschaut haben. Als erstes das Bild „Ohne Titel“ 1937 von Pierre Jahan, einem berühmten Fotografen des 20. Jahrhundert. Auf dieser Seite kann man weitere surrealistische Fotos von ihm sehen und mehr über ihn erfahren. Hand, Flügel, Sand und eine ovale Abschattierung des Bildes fielen uns auf. Fragen waren, ob das Bild wie eine Collage zusammengesetzt ist, ob die Hand menschlich oder von einer Puppe stammt, was für Assoziationen das Bild erweckt.

Intensiver und länger aber hat uns das Bild "Einsamer Großstädter" (1932, Slg. Dietmar Siegert) von Herbert Bayer beschäftigt. Es geing um die Schichten des Bildes: Hintergrund - alter Innenhof eine mehrstöckigen Mietshauses mit leeren Fenstern; davor die beiden abgschnittenen, parallel erhobenen männlichen Hände mit ihren Schatten (das männlich changierte zwischen dem klaren Hinweis über die Anzugärmel und Manschetten des Hemdes und den zarten, eher weiblich wirkenden Handformen); in den Händen die beiden Augen, die einige von uns an die Wundmale Christi erinnerten. Beim näheren Hinschauen zwei unterschiedliche Augenfarben und dadurch das Gefühl eines durchdringenden Blickes. Und noch der Hinweis auf die Augen als die Fenster zur Seele des Menschen, auf das Hinein- und Hinausschauen, das Fenster und Augen ermöglichen.

Albrecht Dürer, Melencolia I, 1514 (Bildquelle)
Laut Wikipedia erzielte dieses Bild im Dezember 2012 bei einer Versteigerung des Auktionshauses Sotheby's den Rekordpreis von $1.482.500 Dollar und ist damit eine der teuersten klassischen Fotografien weltweit.